An der aktuell größten Baustelle des Landkreises Neunkirchen wurde nach der Grundsteinlegung vor knapp einem Jahr nun der nächste bedeutende Schritt gefeiert: das Richtfest der neuen Gemeinschaftsschule Neunkirchen Stadtmitte. Mit einer Investition von rund 33,5 Millionen Euro entsteht hier das größte Bauprojekt des Landkreises in den letzten 50 Jahren.

Auf einer Bruttogeschossfläche von rund 9.000 m² entsteht ein zukunftsweisender Lernort für 575 Schülerinnen und Schüler. Das Projektvolumen beläuft sich auf 33,5 Millionen Euro. Geplant wurde das Gebäude nach dem KfW-40-Effizienzstandard, ausgestattet unter anderem mit Photovoltaikanlage, Gründach, einer flächendeckenden Lüftungsanlage und Fernwärmeanschluss. Der Schulhof wird nach dem Konzept „Urban Forest“ als grüner, waldähnlicher Raum gestaltet, inklusive der Pflanzung von 53 neuen Bäumen mitten in der Stadt.

Besonders hervorgehoben wurde bei der Begrüßung von Landrat Sören Meng die enge Verknüpfung von Architektur und Pädagogik: Dreigeschossig wird das neue Gebäude, eine Mensa mit vier Metern Raumhöhe, Klassen- und Aufenthaltsräume, eine Bibliothek und großzügige Fenster für viel Tageslicht sollen ein angenehmes Lernklima schaffen. Als teilgebundene Ganztagsschule mit offener Clusterlösung wird das Gebäude flexibel nutzbare Räume und moderne Lernumgebungen bieten, die Eigenständigkeit und Zusammenarbeit fördern.

 „Die neue Schule ist mehr als ein Gebäude. Sie ist Ausdruck einer Haltung: wir glauben an Bildung, an Chancengleichheit und an unsere Kinder. So gesehen ist dieses Projekt nicht nur das größte, sondern vielleicht auch eines der wichtigsten unserer Zeit“, so Meng.

Etwa auf Kellerebene findet sich eine moderne Schulsporthalle, die auch unabhängig vom Schulbetrieb für den Vereinssport genutzt werden kann, ein architektonisches Novum.

Auch Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot ist vom Bauprojekt begeistert: „Das heutige Richtfest ist nicht nur ein symbolischer Moment, sondern auch ein klarer Ausdruck der Entschlossenheit, unseren Kindern und Jugendlichen die besten Voraussetzungen für ihr Leben zu bieten. Der Neubau ist eine Investition in die Zukunft, in die Entwicklung von Menschen, die unser Land von morgen prägen werden. 

Hier entsteht ein Ort, der sowohl den Anforderungen einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Bauweise gerecht wird, als auch den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler. In einem modernen, funktionalen und zugleich inspirierenden Lernumfeld gedeihen Wissen, Kreativität und Persönlichkeitsentwicklung. Schülerinnen und Schüler entdecken ihre Talente, vertiefen ihre Interessen und gestalten ihre berufliche Zukunft.“

„Ich danke dem Landkreis für diese Investitionen auch im Namen der Kinder Neunkirchens, die diese Schule besuchen werden. Auch aus Perspektive der Stadtentwicklung ist dieser Neubau wichtig. Das Antlitz unserer Innenstadt verändert sich ganz wesentlich, auch aufgrund des neuen Schulbaus“, sagte Oberbürgermeister Jörg Aumann.

In diesem feierlichen Rahmen wurde auch als zweiter Meilenstein die Umbenennung der Schule bekanntgegeben: in der Sitzung vom 26. Mai 2025 hat der Kreistag zugestimmt, dem Vorschlag der Schul- und Gesamtkonferenz zu folgen und die Gemeinschaftsschule Neunkirchen-Stadtmitte in „Gemeinschaftsschule Seiji Kimoto Neunkirchen“ umzubenennen.

Seiji Kimoto (1937–2022), geboren in Osaka, Japan, lebte viele Jahre in Neunkirchen und hinterließ mit seinen eindrucksvollen Skulpturen und Zeichnungen Spuren, die auch heute noch im öffentlichen Raum sichtbar sind. Sein Werk stellt den Menschen in den Mittelpunkt, mit all seiner Verletzlichkeit, aber auch mit seiner Würde.

Die Fertigstellung ist für August 2026 geplant. Bis dahin werden die Schülerinnen und Schüler vorübergehend in der ehemaligen Freiherr-von-Stein-Schule in Wiebelskirchen unterrichtet.