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Aktuelles für Senioren

Start der quartiersbezogenen Armutsbekämpfung in Neunkirchen-Innenstadt

Am Freitag, 6. September, wurde der „Letter of Intent“, die Absichtserklärung zur quartiersbezogenen Armutsbekämpfung in Neunkirchen unterschrieben.

v.l.: Bürgermeisterin Lisa Hensler, Sozialminister Magnus Jung, Landrat Sören Meng | Foto: Presse MASFG/Ranft

„Armut ist mehr als ein Mangel finanzieller Mittel, sondern ein vielschichtiges Problem, das Bildung, Gesundheit und soziale Teilhabe umfasst. Mit unserem quartiersbezogenen Ansatz möchten wir zeigen, dass es gelingen kann, einen Stadtteil, der über Jahrzehnte hinweg als Schwerpunkt von Armut bekannt war, aus der Armut herauszuführen und den Menschen vor Ort eine echte Perspektive zu geben. Daran arbeiten wir mit intensiver Unterstützung der Akteure vor Ort, aber auch zusammen mit der Saarländischen Armutskonferenz, dem Armutsbeirat und natürlich innerhalb der interministerialen Arbeitsgruppe, an der alle Ressorts beteiligt sind. Daneben spielt die Partizipation der Bürgerinnen und Bürger eine zentrale Rolle“, so Sozialminister Magnus Jung, anlässlich der Unterzeichnung, die gleichzeitig der Startschuss ist, Armut in Neunkirchen-Innenstadt gemeinsam nachhaltig zu bekämpfen.

Landrat Sören Meng: „Mit der Unterzeichnung des Letter of Intent für das Perspektivquartier Neunkirchen setzen wir ein starkes Zeichen für einen zukunftsfähigen, sozialen Landkreis Neunkirchen. Gemeinsam wollen wir Strukturen schaffen, die nicht nur kurzfristig helfen, sondern langfristig Veränderungen bewirken und Menschen aktiv unterstützen.“

„Armutsbekämpfung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Daher freut es mich, dass das Sozialministerium mit der quartiersbezogenen Armutsbekämpfung bestehende Angebote in Neunkirchen sinnvoll ergänzt. Das Schlüsselwort ist hier Vernetzung. Armut lässt sich nur wirksam bekämpfen, wenn wir alle Ebenen, Ressorts und zivile Akteurinnen und Akteure vernetzen. Alle müssen an einem Strang ziehen, um das Armutsrisiko nachhaltig zu senken. Mit dem ‚Letter of Intent‘ drücken Land, Landkreis und Stadt aus, dass unser gemeinsames Ziel gleiche Teilhabe- und Verwirklichungschancen für alle Neunkircherinnen und Neunkirchen sind“, so Bürgermeisterin Lisa Hensler abschließend.

Gemeinsam werden im Perspektivquartier Neunkirchen – vor dem Hintergrund und unter Einbindung bisheriger Erfahrungen und Ansätzen – im nächsten Schritt regionale und lokale Problemlagen genau in den Fokus genommen, um ein individuelles Quartierskonzepts zu erarbeiten. Dafür sollen unter anderem qualitative und quantitative Untersuchungen, in Form von Workshops, Experten- und Betroffeneninterviews, durchgeführt werden. Langfristiges Ziel der kommenden zehn Jahren ist es, Armutsrisiken und -folgen nachhaltig und generationsübergreifend vor Ort zu bekämpfen und damit auch spürbare Verbesserungen herbeizuführen.

Das Perspektivquartier Neunkirchen-Innenstadt hat eine Gebietsgröße von rund 53 Hektar und umfasst rund 6.000 Bewohnerinnen und Bewohner. Es erstreckt sich von der nördlichen Innenstadt bis in die Innenstadt der Kreisstadt. In Quartier gibt es überdurchschnittlich hohe Anteile an Arbeitslosigkeit und Transferleistungen. Viele Menschen sind von sozialer Ausgrenzung und Armut betroffen. Wie für alle Quartiere wird es auch in Neunkirchen eine Netzwerkmanagerin geben, die an die kommunalen Hilfestrukturen angegliedert wird. Die Stelle übernimmt die Netzwerkkoordination sowie die Steuerung der Umsetzung des Konzeptes.
 
Weiterführende Informationen
Innerhalb vieler Städte und Gemeinden sind in den vergangenen Jahrzehnten Quartiere entstanden, deren Bevölkerung in besonderem Maße von sozialer Ausgrenzung und Armut betroffen ist. Mit dem neuen ressort- und ebenenübergreifenden Ansatz der quartiersbezogenen Armutsbekämpfung sollen innerhalb eines Jahrzehnts drei saarländische Quartiere mit verfestigter Armut in Saarbrücken, Völklingen und Neunkirchen zu aufstrebenden Quartieren werden. Mehr Informationen unter  www.saarland.de/armut

Kategorie: Bildung & Soziales

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