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Neues Unterstadt-Programm

Integriertes städtebauliches Handlungskonzept

Im nördlichen Citybereich Neunkirchens hat sich schon viel getan, vieles muss aber auch noch in Angriff genommen werden. Nachdem das Bund-Länder-Förderprogramm „Soziale Stadt“ ausgelaufen ist, muss ein neues Konzept erstellt werden, damit weiter Fördergelder fließen. Dieses „Integrierte Städtebauliche Handlungskonzept“ (ISEK) von Dr. Karsten Schreiber (isoplan-Marktforschung) und der Alexander Knoll (agstaUMWELT) dem Neunkircher Stadtrat vorgestellt.

Das neue Fördergebiet erstreckt sich von der Gebläsehalle im Westen bis zur Haydnstraße im Osten. Das zentrumsnahe Quartier weist sowohl bauliche als auch soziale Herausforderungen auf. Aufbauend auf einer städtebaulichen und sozioökonomischen Analyse und intensiven Diskussionen mit der Bevölkerung wurde in enger Abstimmung mit den städtischen Ämtern eine Aufwertungsstrategie mit Handlungsschwerpunkten erarbeitet. Das Programmgebiet Unterstadt ist mit rund 118 Ladenlokalen ein wichtiger Standort für Handel, Gastronomie, Dienstleister und freie Berufe und gehört zum zentralen Versorgungsbereich der Innenstadt.

Gravierend ist die sanierungs- oder modernisierungsbedürftige Bausubstanz. Sehr niedrige Mieten, ausbleibende Sanierung und soziale Missstände bedingen sich gegenseitig. Folge ist eine soziale Abwärtsspirale, die das Quartier stark belastet. Hier leben rund 2.400 Einwohner, darunter überdurchschnittlich viele zum Teil schlecht integrierte Migranten aus Südosteuropa, Vorderasien und Nordafrika. Die große Anzahl Kinder und Jugendlicher unterschiedlicher Herkunft stellen die Kitas und Schulen vor eine erhebliche Integrationsaufgabe. Darüber hinaus leben hier überdurchschnittlich viele Langzeitarbeitslose.

Sanierungsbedürftige Altbauwohnungen mit einem unattraktiven Wohnumfeld erzielen nur noch sehr geringe Mieten, so dass Eigentümer notwendige Modernisierungen häufig nicht vornehmen. Hier ist ein aufeinander abgestimmtes Bündel von investiven, sozialen und wohnungsmarktrelevanten Maßnahmen zur Stabilisierung der Sozialstruktur und zur Vermeidung einer Ghettobildung erforderlich. Das bedeutet die Schaffung einer stabilen Sozialstruktur mit einem friedlichen Miteinander von Menschen unterschiedlichster sozialer Schichten und ethnischer Herkunft.

Der Stadtrat begrüßte unisono das vorgestellte Konzept und beschloss hierzu mehrere bebauungsrechtliche Voraussetzungen.

Kategorie: Stadtrat

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