Inhaltsbereich

Für ein vitales Neunkirchen

Aktionen stärken Handel vor Ort

Der Onlinehandel führt langfristig zur Verwaisung der Innenstädte, das befürchten nicht nur die Handelsverbände, auch Oberbürgermeister Jürgen Fried schlägt Alarm. Wenn die Kunden nicht mehr in Neunkirchen einkaufen, müssen diese zwangsläufig schließen und ihr Personal entlassen. Leerstände in der Innenstadt sind die Folge.

Gerade der stationäre Einzelhandel, Dienstleistungsunternehmen und andere lokale Unternehmen prägen jedoch das vitale Stadtleben. Durch die Versorgung der Bevölkerung mit Gütern und Dienstleistungen, die Bereitstellung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, häufig auch durch finanzielles und ehrenamtliches Engagement leisten sie einen wichtigen Beitrag für die Lebensqualität in unseren Städten.

Dem gegenüber steht der Online-Handel mit einem scheinbar unendlichen Angebot, Preis-Dumping sowie schneller Lieferung bis an die Haustür. Das ist sicherlich bequem - langfristig gesehen zahlen die Kunden dafür aber einen hohen Preis. Denn im Netz werden kleinere Anbieter von den großen Monopolisten schlicht „weggebissen“ so dass wenige große Onlinehändler übrigbleiben, die dann die Preise diktieren und das Angebot steuern. Mehr als 50 Milliarden Euro werden derzeit bereits im Onlinehandel umgesetzt. Der Käufer und sein Kaufverhalten werden transparent, der Web-Handel kann ungesteuert und unkontrolliert agieren, wohingegen die Händler vor Ort strengen Restriktionen unterworfen sind.

Problematisch ist auch die Paketflut, die nicht nur eine riesige Menge an Verpackungsmüll, sondern auch schlechteste Arbeitsbedingungen und viel Lieferverkehr mit sich bringt. Zumindest eine Umlage der Rücksendekosten könnte den Verbraucher zu einem achtsameren Bestellen führen.

Ärgerlich für die Händler vor Ort ist auch die sogenannte „Beratungspiraterie“: Kunden lassen sich im Laden vom Fachpersonal beraten, bestellen die Ware dann aber online. Sie nutzen also den Vor-Ort-Service, sind aber nicht bereit, dafür zu bezahlen. Einige Händler denken daher über eine Beratungspauschale nach.

Neben dem geänderten Konsumverhalten kämpfen die Händler vor Ort mit weiteren Problemen, wie Unternehmensnachfolge, Digitalisierung oder drohenden Dieselfahrverboten. Fehlen die Läden, wird das Warenangebot vor Ort begrenzter, das Wohnumfeld verliert durch Leerstände an Attraktivität und Vitalität und auch die Immobilien verlieren an Wert.

„Der Vorort-Handel nimmt eine sehr wichtige Rolle für intakte Innenstädte ein. Daher wollen wir dessen Stärken stärken. Beispielsweise, indem wir die Innenstadt attraktiv gestalten wie an den Bliesterrassen oder dem neuen Stummplatz. Wir sorgen für ein gutes, preiswertes Parkangebot und machen uns stark für Sicherheit und Sauberkeit“, so Oberbürgermeister Jürgen Fried.

„Parallel dazu arbeitet die Kreisstadt durch ein aktives und reges Stadtmarketing/Citymanagement gemeinsam mit dem ansässigen Einzelhandel an verschiedenen Aktionen und Events, die den Menschen wieder mehr Lust auf Stadt machen.

Aktionen wie „HEIMAT SHOPPEN“ (IHK) oder „Gudd Inkaaf“ (Wochenspiegel) unterstützen wir gerne.

Wir als Kreisstadt Neunkirchen möchten dem Handel ein Gesicht geben, damit die Innenstädte nicht vewaisen. Jeder Verbraucher sollte selbst kritisch hinterfragen, was der Internethandel für die Entwicklung einer lebendigen Innenstadt bedeutet. Der gut geführte Handel, der dem Kunden emotionalen Mehrwert in so vielerlei Hinsicht bietet, ist durch keinen Rechner dieser Welt zu ersetzen“.

Kategorie: Wirtschaft

Rechter Inhaltsbereich