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Aktionstag für Frauengesundheit

am 28. Mai

Foto: fotolia.com

Die städtische Frauenbeauftragte Annette Pirrong wirbt anlässlich des Aktionstages für Frauengesundheit für bessere Gendermedizin: „Frauen sind anders krank als Männer. Dieser Tatsache wird in der Gesundheitsversorgung immer noch zu wenig Rechnung getragen. Ein Großteil der medizinischen Forschung orientiert sich an Männern. Für Frauen kann das fatale Folgen haben – sie brauchen nämlich oft eine ganz andere Behandlung.“
Um die Differenzen zwischen den Geschlechtern in Bezug auf Diagnose, Therapie, Medikation und Heilung zu erkennen, ist diesbezügliche Forschung notwendig. Im Medizinstudium kommt das Thema höchstens im Wahlbereich vor und es gibt so gut wie keine Fortbildungen für Ärztinnen und Ärzte. In Deutschland gibt es lediglich an der Charitè in Berlin ein Forschungsinstitut für Gendermedizin.
Viele Medikamente sind auf den Männerkörper zugeschnitten, obwohl seit langem bekannt ist, dass Frauen und Männer unterschiedlich auf Wirkstoffe ansprechen können. So sind z. B. bestimmte Medikamente für Frauen einfach zu hoch dosiert und sie leiden dadurch verstärkt unter Nebenwirkungen. Das wohl bekannteste Beispiel aus der Gendermedizin ist der Herzinfarkt: Dieser wird bei Frauen oft später oder sogar zu spät erkannt, weil die Symptome anders sind als bei Männern.

„Manches hat aber auch nichts mit körperlichen Unterschieden zu tun: Frauen nehmen wichtige Reha-Leistungen seltener in Anspruch, weil sie sich öfter um Kinder oder Angehörige kümmern und nicht so lange von zuhause wegbleiben können oder wollen. Für diese Frauen wären z. B. ambulante Reha-Konzepte hilfreich. Es ist wichtig die Forschung auf dem Gebiet der Gendermedizin voranzutreiben, denn die Hälfte der Weltbevölkerung ist weiblich. Ein weiterer Schritt in Richtung Gleichberechtigung“, so Pirrong.

Kategorie: Frauen

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