Der Lübbener Platz wurde vom kommunalen Präventionsrat als Ort mit Beleuchtungsdefizit ausgemacht. Durch neue Lampen mit einer lärmpegelabhängig zuschaltbaren Flächenbestrahlung soll die Beleuchtung auf dem Platz optimiert werden. Die Kreisstadt rechnet mit geschätzten Kosten in Höhe von rund 92.200 Euro für diese Maßnahme.
Bürgermeisterin Lisa Hensler: „Vielen Dank an das Innenministerium für die finanzielle Unterstützung. Beleuchtung ist ein wichtiger Sicherheitsfaktor in einer Stadt – sowohl subjektiv als auch objektiv. Ich freue mich, dass wir in diesem Jahr unser neues Beleuchtungskonzept auf dem Lübbener Platz umsetzen können.
Neben einer regulären Beleuchtung ist in den neuen Beleuchtungssäulen eine zusätzliche Flächenbestrahlung integriert, die dann aktiviert wird, wenn es auf dem Platz ungewöhnlich laut wird. Das soll erschweren, kriminelle Handlungen im Schutz der Dunkelheit auszuüben. Dem Bau- und dem Ordnungsamt danke ich für die kompetente Projektbetreuung und Planung. Vielen Dank außerdem an die Mitglieder der AG Beleuchtung für ihr Engagement.“
Staatssekretär Torsten Lang: „Eine angemessene Beleuchtung von Straßen, Plätzen, Gehwegen und Parks ist eine einfache, aber dennoch effektive Maßnahme, um das Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Jeder kennt das unangenehme Gefühl, wenn man sich bei Dunkelheit an einem unzureichend beleuchteten Ort aufhält. Vor diesem Hintergrund war es eine hervorragende Idee des kommunalen Präventionsrates in Neunkirchen, eine eigene Arbeitsgruppe zu dem Thema zu gründen und die Bürgerinnen und Bürger zu beteiligen, um entsprechende Örtlichkeiten zu registrieren und passende Maßnahmen einzuleiten.“
Beleuchtung in Neunkirchen
In der Kreisstadt Neunkirchen werden alle öffentlichen Straßen, Wege und Plätze mit rund 7000 Straßenlampen beleuchtet. Historisch bedingt gibt es auf dem Stadtgebiet bis zu 15 unterschiedliche Leuchttypen. Alte, nicht mehr lieferbare und in die Jahre gekommene Beleuchtung wird sukzessive durch neue Elemente ausgetauscht. Ziel ist es, ein weitestgehend einheitliches, auf die Gegebenheiten angepasstes und stimmiges Erscheinungsbild zu erreichen.
Rund 80 Prozent des gesamten Beleuchtungsnetzes hat die Stadt bereits auf klimafreundliche LED-Beleuchtung umgestellt. Dadurch konnten rund 16.500 Tonnen CO2-Emissionen und 1.990.000 kWh eingespart werden. Voraussichtlich wird die vollständige Umrüstung, die Teil der städtischen Klima-Offensive ist, noch vier Jahre beanspruchen.
Im vergangenen Jahr wurden in der Friedrichstraße, in der Wiebelskircher Straße und An der Ziegelhütte die Leuchten auf LED-Technik umgerüstet. Im Wagwiesental musste die Stadt 30 mutwillig zerstörte Leuchten erneuern. Zudem werden jedes Jahr Reparaturarbeiten durchgeführt. Beispielsweise werden Leuchtmittel ausgetauscht, Beleuchtungstechnik wird erneuert, es werden Kabelfehler behoben und Masten gewechselt.
2024 ist neben der Maßnahme auf dem Lübbener Platz auch die Umsetzung neuer Beleuchtungskonzepte auf dem Mantes-la-Ville-Platz und auf einem Abschnitt der Norduferstraße geplant. Ziel ist jeweils eine bessere Ausleuchtung der Verkehrsflächen und somit die signifikante Erhöhung des subjektiven Sicherheitsgefühls der Passanten.
Stadt nutz Tiefbau- und Neubaumaßnahmen
Der wesentliche Kostenfaktor bei Erweiterung, Verdichtung oder Erneuerung eines bestehenden Beleuchtungsnetzes sind die dafür notwendigen Tiefbauarbeiten. Darum prüft die Stadt bei jeder Tiefbausanierungsmaßnahme den Zustand der Beleuchtung und die Ausleuchtungsintensität auf den Flächen, um die Beleuchtung gegebenenfalls zu erweitern oder zu erneuern. Auf diese Weise wurde im vergangenen Jahr unter anderem im Reiherweg in Wiebelskirchen die Beleuchtung im Zuge von Asphaltsanierungsarbeiten erneuert.
Auch bei jeder Neubaumaßnahme der vergangenen Jahre hat die Beleuchtung eine wesentliche Rolle gespielt. So wurde bei der verkehrstechnischen Anbindung der Globus Markthalle die Beleuchtung entlang der Königsbahnstraße, der Margarethe-Bacher-Straße sowie des Susann-Weinert-Weges erneuert. Und auf dem umgestalteten Arno-Spengler-Platz schafft neue Beleuchtung ein angenehmes und sicheres Ambiente.
AG Beleuchtung – Bürgerbeteiligung im kommunalen Präventionsrat
Der kommunale Präventionsrat der Kreisstadt Neunkirchen wurde im Oktober 2021 gegründet. Er deckt ein breites Spektrum an Themen ab, bei denen es im Allgemeinen darum geht, Gefahren für die öffentliche Sicherheit bereits im Vorfeld zu erkennen und nach Möglichkeit zu verhindern. Um das breite Themenspektrum zu strukturieren und effektiv Lösungsvorschläge zu erarbeiten, wurden Arbeitsgruppen wie die AG Beleuchtung gegründet, die sich aus interessierten Bürgerinnen und Bürgern zusammensetzt.
Die AG Beleuchtung hat Orte herausgearbeitet, die kriminalitätsspezifische Besonderheiten aufweisen und nicht ausreichend beleuchtet sind, beziehungsweise bei denen durch eine unzureichende Beleuchtung ein subjektives Unsicherheitsgefühl entsteht. Aufgrund der Größe des Stadtgebietes und des differenzierten Sicherheitsempfindens jedes Einzelnen, war eine starke Bürgerbeteiligung wichtig für die AG.
Durch die Beteiligung in der AG wird jeder Bürgerin und jedem Bürger ermöglicht, als unzureichend beleuchtet empfundene öffentliche Wege und Plätze auf direktem Wege an die zuständigen Institutionen zu melden. Alle Bürgermeldungen werden entsprechend geltender Normen überprüft. Die betroffenen Stellen werden anschließend nachgebessert beziehungsweise es werden Konzepte zur Nachbesserung entwickelt.