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Virus ernst nehmen, aber keine Panik verbreiten


Wichtige Informationen zum Coronavirus

Oberbürgermeister Jörg Aumann | Foto: Kirsch

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

tagtäglich wird zurzeit über das Coronavirus (SARS-CoV-2) und die dadurch verursachte Erkrankung der Atemwege (COVID 19) berichtet. Auch im Saarland treten inzwischen gehäuft Fälle auf. Die Landesregierung hat Veranstaltungen mit über 1000 Besucherinnen und Besuchern vorübergehend untersagt. In Neunkirchen sind von dieser Regelung zurzeit keine Veranstaltungen betroffen, da sich die Besucherzahl darunter bewegt.

Dennoch wird die Stadt als Veranstalter vereinzelt Veranstaltungen absagen. Die Personenanzahl ist nicht allein entscheidend, wenn es darum geht, das Virus durch Veranstaltungsabsagen einzudämmen. So haben wir etwa jüngst entschieden, die Seniorenfeier in Wiebelskirchen abzusagen. Die Absage ist notwendig, da das Virus besonders für ältere Personen gefährlich ist.

Veranstalter sollten Verschiebungen oder Absagen prüfen

Bei der Entscheidung, ob eine Veranstaltung stattfinden kann oder abgesagt wird, orientieren wir uns an Kriterien, die das Land in Anlehnung an das Robert-Koch-Institut empfiehlt. Demnach besteht ein höheres Risiko bei

(1) Eher risikogeneigter Zusammensetzung der Teilnehmer
• Kommt eine größere Anzahl von Menschen zusammen, hohe Dichte?
• Nehmen Menschen aus Regionen mit gehäuftem Auftreten von COVID-19-Fällen teil?
• Nehmen Menschen aus anderen bekannten Risikogebieten teil?
• Nehmen Menschen mit akuten respiratorischen Symptomen teil?
• Nehmen ältere Menschen bzw. Menschen mit Grunderkrankungen teil?

(2) Eher risikogeneigter Art der Veranstaltung
• Hohe Anzahl und Intensität der Kontaktmöglichkeiten?
• Enge Interaktion zwischen den Teilnehmenden (z.B. Tanzen)?
• Lange Dauer der Veranstaltungen?
• Keine zentrale Registrierung der Teilnehmenden

(3) Eher risikogeneigter Ort der Veranstaltung und Durchführung
• Sind bereits Infektionen in der Region der Veranstaltung aufgetreten?
• Gegebenheiten der Örtlichkeit: Indoor-Veranstaltungen, begrenzte Räumlichkeiten, schlechte Belüftung der Räume?
• Begrenzte Möglichkeiten/Angebote zur ausreichenden Händehygiene
• Bereitschaft des Veranstalters zur Kooperation und Umsetzung von Maßnahmen.

Ich bitte alle Veranstalter in Neunkirchen für ihre Veranstaltung im Einzelfall zu prüfen, ob diese die oben genannten Kriterien erfüllt. Es geht um die Gesundheit von Menschen. Die Frage muss erlaubt sein, ob in diesem Jahr ausnahmsweise aus dem ein oder anderen Frühlings- ein Sommerfest werden kann.

Es muss klar sein, dass bei der erwartbaren Zunahme der Erkrankungen auch bei "privaten Veranstaltern" Veranstaltungsverbote durch die Stadt als Ortspolizeibehörde in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt des Landkreises Neunkirchen notwendig werden können.

Kulturgesellschaft informiert über Hotline zu Veranstaltungen

Die Neunkircher Kulturgesellschaft hat - Stand 11. März - keine Pläne, Veranstaltungen wegen des Coronavirus abzusagen. Die Neue Gebläsehalle verfügt über weniger als 1000 Sitzplätze. Bei den Vermietungen ist es bislang lediglich zu drei Absagen interner Firmenveranstaltungen gekommen.

Falls doch eine Veranstaltung abgesagt werden sollte, bekommen die Ticketkäufer selbstverständlich bei den Vorverkaufsstellen, bei denen die Tickets erworben wurden, den Ticketpreis erstattet. Die Kurse der VHS Neunkirchen und der Musikschule finden aktuell alle statt. Die Ausstellung „What You See Is What You See” von Jan De Vliegher in der Städtischen Galerie ist aktuell weiterhin geöffnet.

Sollte sich die Einschätzung der Lage ändern, wird die Kulturgesellschaft über die weiteren Maßnahmen informieren. Die Neunkircher Kulturgesellschaft hat eine Hotline unter der Telefonnummer (06821) 202-564 eingerichtet, die zu den Geschäftszeiten von 9 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr (danach per Bandansage) über die Durchführung von Veranstaltungen und Kursen informiert.

Virus ernst nehmen, aber keine Panik verbreiten

Stand 11. März haben wir glücklicherweise noch keinen Fall in der Stadt Neunkirchen. Ich rufe alle Neunkircherinnen und Neunkircher auf, die Bedrohung durch das Virus ernst zu nehmen. Was wir nicht machen sollten, ist in Panik zu verfallen.

Infektionsrisiken reduzieren: Hände waschen, Abstand halten und in die Armbeuge husten und niesen

Um Infektionsrisiken zu reduzieren, ist es sinnvoll auf direkte Außenkontakte zu verzichten, wenn diese vermeidbar sind. Die elektronische Kommunikation bietet heute die Möglichkeit, vieles per Telefon oder E-Mail zu erledigen. Davon sollten wir gerade jetzt verstärkt Gebrauch machen.

Das beste Mittel gegen eine Verbreitung des Virus sind ganz klassische Maßnahmen: Hände richtig und mindestens 30 Sekunden lang mit Seife waschen. Halten Sie einen Abstand von mindestens ein bis zwei Meter zu Ihrem Gegenüber. Wenn Sie husten oder niesen müssen, tun Sie dies in Ihre Armbeuge, um etwaige Viren nicht über Ihre Hand zu verbreiten. Die wichtigsten Maßnahmen finden Sie auf unserer Seite zum Coronavirus noch einmal detailliert in Piktogrammen und Grafiken.

Risikogruppen: Wer ist besonders gefährdet?
Das Risiko einer schweren Erkrankung steigt stetig mit dem Alter an. Krankheitssymptome wie Fieber können im Alter schwächer ausfallen oder fehlen, wodurch Erkrankte erst später zum Arzt gehen. Zudem scheinen Grunderkrankungen unabhängig vom Alter das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf zu erhöhen. Mehrere Faktoren (z.B. Alter und Grunderkrankung oder mehrere Grunderkrankungen) erhöhen das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs. Zudem besteht für Menschen mit unterdrücktem Immunsystem (z.B. aufgrund einer Erkrankung oder wegen Einnahme von Medikamenten, die die Immunabwehr unterdrücken) ein höheres Risiko.

Ein weiterer Faktor ist der Aufenthalt in einem Risikogebiet. Hierzu zählen Italien, Iran und Teile Südkoreas und Chinas. Wichtig ist, dass seit 11. März auch die Region Grand Est in Frankreich zu diesen Gebieten gezählt wird. Hierzu zählen Elsass, Lothringen und Champagne-Ardenne.

Wo finde ich weitere Informationen? An wen kann ich mich wenden?

Der Landkreis hat einen Krisenstab eingerichtet, an dem auch die Stadt Neunkirchen teilnimmt. Bürgerinnen und Bürger finden auf der Seite www.landkreis-neunkirchen.de zurzeit auf der Startseite weiterführende Informationen. Die Landesregierung hat unter www.saarland.de/corona.htm umfassende Informationen zusammengefasst. Zudem hat sie unter Tel. (0681) 501-4422 eine Hotline eingerichtet, die montags bis freitags von 7 bis 22 Uhr geschaltet ist.

Liebe Bürgerinnen und Bürger, seien Sie vorsichtig, aber haben Sie keine Angst. Die ist ein schlechter Ratgeber, auch wenn es um Viren geht. Ich wünsche Ihnen allen, dass Sie gesund bleiben.

Ihr Jörg Aumann
Oberbürgermeister

Kategorie: Rathaus

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