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Neujahrsempfang

Mit Mut für Neunkirchen

Foto: Kreisstadt Neunkirchen/Katharina Streb

Unter dem Motto „Mit Mut für Neunkirchen“ hat die Kreisstadt am Donnerstag, 9. Januar, ihren Neujahrsempfang in der Neuen Gebläsehalle veranstaltet. Zu dem Empfang begrüßte Oberbürgermeister Jörg Aumann rund 400 Gäste.

OB Aumann: Pfingsthochwasser schwierigstes Ereignis der vergangenen Jahre
Gleich zu Beginn seiner Rede ging Oberbürgermeister Jörg Aumann auf das Hochwasser im Mai 2024 ein: „Das Pfingsthochwasser war das schwierigste Ereignis für Neunkirchen im vergangenen Jahr, ja sogar der vergangenen Jahre. Dass dem Hochwasser keine Menschenleben zum Opfer gefallen sind, ist nur dem umsichtigen Handeln aller beteiligten Hilfsorganisationen, insbesondere unserer Freiwilligen Feuerwehr zu verdanken.“
Zudem dankte er der KEW, dem Zentralen Betriebshof sowie allen Unternehmen und Helfern: „Ob Organisatoren, Spender oder Helfer: Ich danke euch allen für euer Engagement.“ Hierbei verwies er insbesondere auf die Anlaufstellen, die in der Innenstadt und den betroffenen Stadtteilen entstanden sind. Auch der Landesregierung dankte er für die finanziellen Hilfen für Betroffene.

Outlet-Erweiterung schadet Standort Neunkirchen
Das Hochwasser habe dazu geführt, „dass wir alle wieder enger zusammengerückt sind, aber auch den Mut zu Veränderungen gefunden haben“. Beispiele seien Händler der Bahnhofstraße, die ihr Geschäft an neuen Standorten in Neunkirchen fortführen. Inhabergeführte Geschäfte und das Saarpark Center ziehen viele Millionen Menschen in die Einkaufsstadt Neunkirchen.
„Wir wollen, dass das so bleibt. Deswegen werden wir juristisch gegen die geplante Outlet-Erweiterung in Zweibrücken vorgehen“, kündigte Oberbürgermeister Aumann an. Er dankte dem Stadtrat für dessen Grundsatzbeschluss. Nach einem Gutachten ist dem Standort Neunkirchen durch das Outlet ein Umsatzverlust von 35 bis 45 Millionen Euro in den vergangenen Jahren entstanden.

Gemeinsam mutig an einem Strang für Neunkirchen ziehen
„Wenn wir unsere Stadt weiter voranbringen wollen, dann geht das nur gemeinsam. Wir alle müssen mutig an einem Strang für unser Neunkirchen ziehen“, sagte Oberbürgermeister Aumann. Viele Akteure seien daran beteiligt: Der Landkreis baut eine neue Gemeinschaftsschule in der Innenstadt. Mit der Landesentwicklungsgesellschaft hat die Kreisstadt eine realistische Machbarkeitsstudie für das ehemalige Kaufhofareal erstellt. Dort soll ein modernes Verwaltungszentrum entstehen. Die Sparkasse baut ihre neue Hauptstelle in der Bahnhofstraße.
 
Gemeinsam für einen starken Wirtschaftsstandort

Die neue DB Schenker-Geschäftsstelle für das Saarland im Boxbergweg soll nach 20 Monaten Bauzeit in diesem Jahr im Frühjahr fertig werden. Insgesamt hat DB Schenker 46,5 Millionen Euro in Neunkirchen investiert. Das seien positive Nachrichten.
In Deutschland drohen aber konjunkturell stürmische Zeiten. „Es wäre naiv zu glauben, die wirtschaftliche Entwicklung würde einen Bogen um Neunkirchen machen“, sagte Oberbürgermeister Aumann und versprach: „Wir werden um jeden einzelnen Arbeitsplatz kämpfen. Und genau das erwarte ich auch von unserer künftigen Bundesregierung.“ Denn die Industrie sei in Neunkirchen wie in Deutschland weiterhin ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

Forderung an Landesregierung: Gesamtintegrationsleistung anerkennen
Oberbürgermeister Aumann bekräftigte seine Forderung an die Landesregierung, Flüchtlinge den Kommunen nicht mehr anhand der Zahl der Gesamtbevölkerung zuzuweisen. „Für uns in Neunkirchen bedeutet dies: Je mehr Menschen auf Basis der EU-Freizügigkeit vor allem aus Bulgarien und Rumänien zu uns kommen, desto mehr Flüchtlinge aus der Ukraine und Syrien werden uns zugewiesen. Das nennt man Gießkannen-Prinzip!“. Notwendig sei eine Verteilung, die die Gesamtintegrationsleistung einer Stadt berücksichtigt.
Inzwischen leben über 11.000 Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Neunkirchen. In Teilen der Unterstadt beträgt der Ausländeranteil über 50 Prozent. „Integration kann nur gelingen, wenn die Menschen gleichwertiger Teil unserer Stadt und der gesamten Gesellschaft werden“, sagte Oberbürgermeister Aumann.

Kreisstadt investiert Millionen in frühkindliche Bildung und Betreuung

Die Kreisstadt investiere Millionen in die frühkindliche Bildung und Betreuung betonte Oberbürgermeister Aumann. Paradebeispiel sei der Bau der neuen Grundschule an der Fernstraße. Unter anderem auch, weil es oft bei den Kindern der Zugewanderten Sprachbarrieren gibt, was zu Förderbedarf führt. In diesem Zusammenhang dankte Oberbürgermeister Aumann der Landesregierung für das Schulprogramm BAUSTEIN und für das Startchancenprogramm.

Bund soll finanziellen Ausgleich für Aufgabenübertragung leisten

„Wir haben in Neunkirchen über Jahrzehnte immer solide gehaushaltet. Wir haben kaum Altlasten, von denen uns der Bund entschulden müsste“, sagte Oberbürgermeister Aumann. Neunkirchens Haushaltsproblem bestehe nicht in Altschulden, sondern darin, dass die laufenden Kosten die Einnahmen übersteigen, weil man immer neue Aufgaben aus Berlin ohne finanziellen Ausgleich zugewiesen bekomme.
Oberbürgermeister Aumann: „Wir wollen keine Almosen aus Berlin, sondern nur eine aufgabenangemessene Finanzausstattung. Wer auch immer die nächste Bundesregierung stellt, muss endlich die Kosten für die eigenen Entscheidungen übernehmen und gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Deutschland schaffen!“
 
OB Aumann: Neunkirchen ist lebenswert

„Neunkirchen ist lebenswert. Dafür sorgen die vielen ehrenamtlichen Engagierten in den zahlreichen Vereinen, die das soziale Leben in unserer Stadt am Laufen halten“, sagte Oberbürgermeister Aumann. Auch Kultur und Sport spielten dabei wesentliche Rollen. Eine lebenswerte Stadt brauche kontinuierliche Investitionen in ihre Infrastruktur. Deswegen wolle die Stadt 2025 mit dem dritten Bauabschnitt der Bliesterrassen beginnen.
Weitere Projekte in der Innenstadt seien ein Mehrgenerationenspielplatz im Wagwiesental und die „Grüne Oase Parkweiher“. Gerade im Westen entwickle sich sehr viel, jüngste Entwicklung sei ein einzigartiger Brauereistandort in der Saarbrücker Straße. Die Diakonie habe ein Konzept erarbeitet, nach dem das Krankenhaus in der zentralen Innenstadt weiterhin über die wesentlichen Fachrichtungen verfügt.
Auch die Stadtteile entwickeln sich kontinuierlich weiter. Hier führte Oberbürgermeister Aumann das Integrierte Entwicklungskonzept für Wiebelskirchen, die Grünfläche am Stengelplatz in Wellesweiler und das Feuerwehrgerätehaus für Furpach und Ludwigsthal als Beispiele an, die man angehen werde.

Neunkirchen gemeinsam sicherer machen
Im Präventionsrat arbeite man mit allen wesentlichen Institutionen zusammen, um die Sicherheit in Neunkirchen zu verbessern. Insbesondere die Zusammenarbeit mit der Polizei sei „exzellent und von gegenseitigem Vertrauen geprägt.“ Die Bundespolizei arbeite weiter an der Einrichtung ihres Reviers am Neunkircher Hauptbahnhof. Das sei eine positive Nachricht. „Wir haben einen funktionierenden Rechtsstaat, dessen Institutionen Fehlverhalten sanktionieren. Auch solche Fakten gehören dazu, wenn man über Sicherheit debattiert“, sagte Oberbürgermeister Aumann.

Kategorie: Rathaus

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