Der Diplom-Finanzwirt Bernd Bernhardt war zwischen 1974 und 1983 Mitglied des Neunkircher Stadtrats bis er in der Stadtratssitzung vom 20. April 1983 zum hauptamtlichen Beigeordneten gewählt wurde. Am 1. Juni 1983 trat er das Amt des Beigeordneten der Kreisstadt Neunkirchen an. Er verantwortete das Ordnungsamt, das Standes-, Schul-, Kultur- und Sportamt sowie das Sozial- und Jugendamt. Auch für das Städtische Krankenhaus war er als Dezernent zuständig.
Mit dem Antritt des Amtes als Bürgermeister am 22. November 1990 wechselte die Zuständigkeit hin zum Kämmereiamt und der Stadtkasse. Das Schul-, Kultur und Sportamt sowie das Amt für Soziales, Jugend und Senioren verblieben bei ihm.
Und was auch blieb, war die Verantwortung für das Krankenhaus. 1993 hatte Bernhardt gar für sechs Monate die Geschäftsführung inne, war dann von Mitte 1994 bis 1998 Aufsichtsratsvorsitzender der Krankenhaus Neunkirchen gGmbH. Bernhardt konnte das städtische Krankenhaus finanziell neu ordnen und von den 1980ern bis in die 1990er stabil aufstellen.
Später betont er gerade in diesem Zusammenhang die „Gemeinschaftsarbeit“: „Mit vielen im Rathaus wurde viel bewegt.“ Eben auch und gerade beim Neunkircher Krankenhaus. Es ehrt Bernhardt, dass er beim Erfolg solcher Projekte auf das Team im Rathaus verwies. Doch Jahrzehnte später darf man sicher konstatieren: Ohne einen Gesundheitsexperten wie Bernd Bernhardt wäre das kaum gelungen. Nach seiner Tätigkeit als Bürgermeister wurde er 1998 Geschäftsführer der Saarland-Heilstätten GmbH (SHG) und war in zahlreichen Fachgremien Mitglied, etwa im Vorstand der deutschen Krankenhausgesellschaft. Nach seinem Wechsel zur SHG blieb er unserer Stadt treu, blieb in Wiebelskirchen wohnen.
Auch über das Krankenhaus hinaus konnte Bernhardt wichtige Stadtprojekte anstoßen. So fiel etwa die Gründung der Kulturgesellschaft in seine Amtszeit: Ein Meilenstein, der bundesweite Beachtung fand. In die Städtepartnerschaften brachte er sich ein: mit Lübben, aber vor allem auch mit Mantes-la-Ville. Auch um die Kindergärten hat er sich gekümmert und um das Feuerwehrwesen. Er hatte klare Haltungen: „Wer sich wie Feuerwehrleute freiwillig engagiert, muss unterstützt werden.“
Es waren solche Überzeugungen, die sein Handeln leiteten. Deswegen genoss er hohes Ansehen
bei vielen Akteuren der Stadtpolitik. Die Stadt wird sein Andenken in Ehren halten.
Jörg Aumann
Oberbürgermeister
Kreisstadt Neunkirchen