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Der Künstler Franz Schnei

Stationen im Leben von F.K. Schnei

1901 Am 19. Oktober als Carl Franz Schneider in St. Johann (heute Stadtteil von Saarbrücken), als dritter von 4 Söhnen geboren
1908-1916 Besuch der Volksschule in St. Johann
1917-1919 Lehre als Plakatmaler und Dekorateur bei Gebr. Sinn in Saarbrücken
1919/1920 Besuch der Kunstgewerbeschule in Trier. Ausbildung durch die Professoren Trümper, Poppe und van de Velde. Ab dieser Zeit nannte er sich Schnei.
1920 Eintritt in die Kommunistische Partei
1921 Gründungsmitglied des Bundes Bildender Künstler an der Saar
1921-1922 Plakatmaler und Lackschriftenschreiber im Passage-Kaufhaus in Saarbrücken
1922 Studium an der Akademie für angewandte Kunst in München bei Prof. Julius Diez
1925 Studienreise mit Fritz Zolnhofer nach Südfrankreich und Italien
1925 I. Ehe mit Eugenie Hertel
1926 Sohn Günther wird geboren (seit 1944 an der Ostfront vermisst). Die Ehe scheitert, was den Umzug nach Neunkirchen bringt.
1926-1935 Reklamechef der Kaufhäuser Jos. Levi Wwe. in Neunkirchen und Friedrichsthal. In dieser Zeit entstehen zahlreiche Aquarelle und Ölgemälde mit Motiven aus Neunkirchen und Umgebung.
1930-1935 Mitglied der KPD - Fraktion im Stadtrat von Neunkirchen, ab1933 ehrenamtlicher Beigeordneter. Politische Aktivitäten gegen den Anschluss an Hitler-Deutschland.
1935 Nach der Saarabstimmung Emigration nach Frankreich

1935-1939 Lebt mit Familie in Metz.

1938 wird Sohn Dieter geboren. In dieser Zeit entstehen Aquarelle und Ölgemälde mit Motiven von Metz und Umgebung und Akt-Gemälde in Öl.
1939 Bei Kriegsbeginn Internierung
1940 II. Ehe mit Friedel Brandstetter geb. Kahlstadt am 11. März in Chamblet (Allier). Um die Internierung zu beenden, freiwillige Meldung zur Fremdenlegion. Aufenthalt in Geryille/Algerien. In dieser Zeit malt er Aquarelle dieser Gegend (auch vom Hafen in Marseille). Nach 3 Monaten Entlassung aus der Legion und Rückkehr zur Familie nach Chamblet. Dabei hilft ihm, dass sein Bruder Max 1926 in Tunesien als Fremdenlegionär für Frankreich sein Leben ließ.
1941 Verhaftung auf dem Saarbrücker Bahnhof durch einen SS-Mann aus Neunkirchen, als er seinen Sohn Günther dort treffen wollte. Haftaufenthalte in Saarbrücken (Gestapozelle im Schloss) und im Zuchthaus Zweibrücken.
1941-1945 Häftling im KZ Sachsenhausen-Oranienburg. Selbst hier entstehen ein paar Aquarelle (Außenlager Fürstenwalde), da sich die SS, als sie merkte, was für eine Perle unter den Häftlingen war, sich Bilder von ihm, gegen ein paar Stücke Brot, malen ließ.
1945 Auf dem "Todesmarsch" (im April) überraschende Entlassung für ihn und andere aus der KZ-Haft, mit der Auflage, sich beim Arbeitsamt Wittstock zu melden. Unterwegs Zusammentreffen mit der Roten Armee, dadurch endgültige Befreiung.
1945-1946 Politischer Funktionär der KP in Freyenstein/Ostpriegnitz (Sowjetische Besatzungszone). Holte 1946 Frau und Sohn Dieter dorthin. Nach einigen Wochen heimliche Ausreise aus der SBZ. Rückkehr nach Neunkirchen. Wie viele Menschen in dieser Zeit, musste er zunächst einen neuen Haushalt aufbauen. In seiner ehemaligen Wohnung in Metz, wohnte ein französischer Offizier, welcher die Möbel nicht hergab und sie mit nach Algerien nahm. Die Bilder, die sich im Keller des Hauses befanden, wurden dankenswerterweise von Madame Euler, einer Mitbewohnerin des Hauses, in Verwahrung genommen und bis nach dem Krieg aufbewahrt.
1947-1952 Umfangreiche Tätigkeiten in der Werbung (Schriftenmalerei, Graphiken, Inserate in der Saarbrücker Zeitung u.ä.) und Buch-Illustrationen (z.B. Der letzte Mohikaner - Minerva Verlag Saarbrücken). Nur einige Ölbilder. Eröffnung eines Dekorationsbedarfgeschäftes in Neunkirchen in der Pasteurstraße, welches er 1955, mangels Umsatzes, schließen musste.
1949 Saarländischer Delegierter beim Weltfriedenskongress im Salle Pleyel in Paris. Bekanntschaft u.a. mit Pablo Picasso, Marc Chagall und Anna Seghers.
1953 Reise nach Vallauris, besuchte Picasso, der ihm empfahl, es auch einmal mit Keramiken zu versuchen. Beginn mit keramischen Arbeiten im Atelier des Potiers Blaise Rubino. In jene Zeit fällt auch die Änderung seines Malstils, er neigt zum Abstrahieren. Dies wurde wohl ausgelöst, durch Anfertigung von Bildern in Flockage-Technik (er benutzte dieses Material sonst in der Werbung). Sie bestand darin, farbige Stofffasern auf frischen Lackuntergrund gleicher Farbe aufzubringen. Da sich die Fasern nicht mischen ließen, war die Abstraktion die Lösung, welche er gern beibehielt (Werke in Guache, Monotypien und auch in Öl).
1954-1955 Jeweils mehrmonatige Arbeitsaufenthalte in Vallauris. Ergebnis: Krüge, Vasen, Wandteller, Schalen etc. Danach mehrere Urlaubsreisen dorthin. Zahlreiche Skizzen von Vallauris, welche er, wieder daheim, zum Teil als Vorlagen für Ölgemälde nutzte.
1955 Teilnahme an der Exposition Internationale "Les Chefs-d'oeuvre de la céramique moderne" (Internatinale Ausstellung von Meisterwerken der modernen Keramik) in Cannes. Auszeichnung der keramischen Arbeiten Schneis mit einer Goldmedaille (Diplome de medaille dór)
1960-1965 Ateliers mit eigenen Brennöfen in Neunkirchen, in der Heizengasse und in der Langenstrichstraße. Ausgestaltung des Foyers im Stadtbad Neunkirchen. Schaffung mehrerer Kachel- und Mosaikbilder im öffentlichen Raum.
1965 Eigenes Haus mit Malatelier, Keramikatelier und Brennraum. Hier entstehen mehrere Kachelbilder zur Wanddekoration und zum Auslegen für Tische.
1971 Am 26. Oktober stirbt Schnei in einem Sanatorium in Nonnweiler.


Weitere Informationen

Weitere Informationen finden Sie unter www.franz-schnei.de


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