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Aktuelles für Senioren

Neujahrsempfang 2023: Motor des gesellschaftlichen Lebens neu starten

Unter dem Motto „Den Motor des gesellschaftlichen Lebens neu starten“ hat die Kreisstadt Neunkirchen am Donnerstag, 19. Januar, ihren Neujahrsempfang in der Neuen Gebläsehalle veranstaltet. Zu dem Empfang, der nach zwei Jahren erzwungener Corona-Pause erstmals wieder stattfinden konnte, begrüßte Oberbürgermeister Jörg Aumann rund 400 Gäste. Von dem Empfang solle das Signal ausgehen, dass ganz Neunkirchen die Corona-Lethargie hinter sich lassen will und muss.

Foto: Kreisstadt Neunkirchen/Streb

OB Aumann: Alte Neunkircher Gradselääds-Haltung wiederaufleben lassen
„Nehmen Sie vom heutigen Neujahrsempfang das Signal mit in Ihre Vereine, Unternehmen und Familien: Wir wollen die Pandemie hinter uns lassen und gemeinsam in eine neue Zukunft für unsere Stadt aufbrechen!“, sagte Oberbürgermeister Aumann. Der Neujahrsempfang als Zeichen gegen die Krise habe in Neunkirchen ein prominentes Vorbild. Als Neunkirchen 1978 in der härtesten Krise seiner Geschichte steckte, wurde das erste Stadtfest aus der Taufe gehoben. Es war damals das „Gradselääds-Fest“ der Neunkircherinnen und Neunkircher. „Lassen Sie uns gemeinsam die alte Gradselääds-Haltung wiederaufleben“, sagte Oberbürgermeister Aumann.

Grundschulbau geplant – Stadt braucht bei steigenden Aufgaben Finanzhilfen
Inzwischen gibt es in Neunkirchen zusammen mit weiteren Trägern insgesamt bereits 325 Krippen-, 339 Kindergarten- und 858 Kitaplätze. „Bildung ist der Schlüssel zu Integration und Chancengerechtigkeit. Deswegen bauen wir weiter Betreuungsplätze und die Bildungsinfrastruktur aus. Größtes Projekt soll der Bau einer neuen Grundschule an der Fernstraße werden. Erste Planungen gibt es bereits, es sind aber noch Finanzierungsfragen offen“, sagte Aumann.

Die weitere Grundschule wird dringend gebraucht, da der Raumbedarf gestiegen ist. „Auch, weil der Bund einen Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz ab 2026/27 geschaffen hat. Wenn der Bund solche Regeln beschließt, muss er die Kommunen bei der Umsetzung auch finanziell unterstützen“, sagte Aumann. In der Konstellation einer steigenden Kreisumlage und neuer Aufgaben durch den Bund könne die Stadt den Haushalt nicht aus eigener Kraft ausgleichen: „In dieser vertrackten Lage brauchen wir Hilfe von außen: vom Land und vom Bund.“

Hauptbahnhof aufwerten und schnellere Verkehrsverbindungen schaffen
Die Deutsche Bahn hat den Hauptbahnhof im vergangenen Jahr frisch gestrichen. „Der Hauptbahnhof ist eines der Tore zu unserer Stadt, deswegen muss der Bahnhof auch ordentlich aussehen. Nächster Schritt muss es sein, dass die Bundespolizei ihr angekündigtes Revier dort bezieht. Das wird auch das subjektive Sicherheitsempfinden verbessern“, sagte Aumann.

Zudem will OB Aumann zusammen mit weiteren Bürgermeistern dafür kämpfen, dass Neunkirchen besser ans Fernverkehrsnetz angebunden wird. „Der Neunkircher Hauptbahnhof kann aus dem Landesinneren heraus die saarländischen Nord-Süd- mit der West-Ost-Achse verbinden. Wenn hier die Zugverbindungen verbessert werden, dann ist das gut für 250.000 Saarländerinnen und Saarländer. Konkret will ich mich dafür einsetzen, dass zukünftig der Intercity auch in Neunkirchen Station macht“, sagte Aumann.

Neunkircher Wirtschaft erholt sich nach Corona – Investitionen von über 100 Millionen jenseits städtischer Bautätigkeit
Die Neunkircher Wirtschaft regeneriere sich nach Corona zunehmend. Das sei das Ergebnis jahrelanger Ansiedlungsarbeit, unter anderem mit Globus mit seinen rund 250 Ausbildungs- und Arbeitsplätzen. Wenn das letzte Quartal 2022 ausgewertet ist, könnte es gut sein, dass das Saarpark-Center mit seinem Umsatz 2022 das Jahr 2019 übertrifft. Laut Aumann müsse daran 2023 nun angeknüpft werden, um „die Einkaufsstadt nach Corona wieder gemeinsam mit den inhabergeführten Geschäften vor allem in der zentralen Innenstadt weiter voranzubringen.“

DB Schenker plane, sich im Boxbergweg anzusiedeln. „Wir reden hier über eine Investition im Bereich 45 Millionen Euro. Und noch wichtiger: 300 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze im Bereich Dienstleistung- und Verwaltung. Das bringt unsere Stadt nach vorn!“, sagte Oberbürgermeister Aumann. Zudem baue die Sparkasse ihren neuen Hauptsitz in der Bahnhofstraße, der Landkreis eine neue Schule in der Stadtmitte und die GSG ein neues Stadtarchiv mit neuer GSG-Verwaltung. „Zusammen mit den Ansiedlungen rechne ich in Summe mit Investitionen von über 100 Millionen Euro in die Innenstadt jenseits städtischer Bautätigkeit“, prognostiziert Aumann.

Bevölkerungszunahme: Neunkirchen hat 48.316 Einwohner
Die Einwohnerzahl ist in Neunkirchen so hoch wie seit 15 Jahren nicht mehr. Aktuell hat die Stadt 48.316 Einwohnerinnen und Einwohner. „Das ist gut, denn das wirkt dem demografischen Wandel entgegen und sorgt finanziell für mehr Schlüsselzuweisungen.

Doch damit gehen auch neue Herausforderungen einher. Das enorme Bevölkerungswachstum fußt vor allem auf dem Zuzug ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger. Ich erwarte von Zuwandern, dass sie unsere Sprache erlernen, ihre Fähigkeiten in Arbeit einbringen und Teil unserer Stadtgesellschaft werden wollen“, sagte Aumann.

Neunkirchen hat inzwischen einen Ausländeranteil von 22 Prozent. „Damit bewegen wir uns langsam an die Grenze der Integrationsfähigkeit. Aus meiner Sicht müssen bei der Verteilung auf die Städte und Gemeinden weitere Kriterien herangezogen werden als nur die bloßen Bevölkerungszahlen. Ich denke hier insbesondere an den Ausländeranteil der einzelnen Kommunen“, forderte Aumann.

Transformationsfonds richtig und notwendig – Auch NK braucht Leitinvestitionen
Die Entscheidung der Landesregierung zum Transformationsfonds sei mutig, richtig und notwendig. Damit stelle die Regierung die Weichen für die Zukunft. „Allerdings kreist mir die Debatte um den Fonds noch zu viel um Projekte an der Westsaar“, sagte Oberbürgermeister Aumann im Hinblick auf die Anstrengungen der Regierung nach der Ford-Abwanderung und die Stahl-Standorte in Dillingen und Völklingen. „Auch in Neunkirchen arbeiten rund 800 Menschen bei Saarstahl. Auch die zweitgrößte Stadt des Saarlandes muss ihren Anteil an den Leitinvestitionen aus dem 3 Milliarden Euro Fonds erhalten“, so Aumann.

Kategorie: Rathaus

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