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Das Renaissance-Schloss

Errichtet 1570-1585 auf der Höhe des heutigen Oberen Marktes, zerstört im Jahr 1752.

Die Bauarbeiten des Neunkircher Schlosses beginnen im Jahr 1570 nach Plänen von Chrstian Stromeyer, der auch 13 Jahre lang die Bauleitung hatte. Nach dem Tode von Johann IV. 1574 vollendet Graf Albrecht aus der Weilburger Linie im Jahr 1585 den Bau des Neunkircher Schlosses. Nachfolger für den Abschluss der Bauarbeiten ist von 1583 -1585 Heinrich Kemper.
Den Innenausbau schreibt man zumindest teilweise dem Hofschreiner Johann Scheelenbeck zu. Steinbildhauerischer Arbeiten werden ab 1581 von Jan Robyn durchgeführt, zum Beispiel die Brunnenfigur in Form der Jagdgöttin Diana.

Erhalten sind im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden eine Menge Ansichten, Grundrisse und Schnitte durch die Geschosse des Schlosses, gefertigt 1617 von Heinrich Höer im Auftrag des Grafen Ludwig. Sie enstanden im Rahmen einer Bestandsaufnahme aller nassauischen Schlösser.

Die Bezugnahme auf französische Vorbilder in der Architektur des Neunkircher Schlosses mit der Dreiflügeligen Anlage gibt ihm eine kunstgeschichtlich besondere Stellung. Ähnliche Tendenzen sieht man in Deutschland erst Ende des 16. Jahrhunderts und in ausgeprägter Form erst Mitte des 17. Jahrhunderts. Das bedeutet, dass das Neunkircher Schloss innerhalb der Baugeschichte seiner Zeit voraus war, was aber bis heute in den Gesamtdarstellungen deutscher Architekturgeschichte nicht erwähnt worden ist.


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Kupferstich des Renaissance-Schlosses von Merian 1645; Bildnachweis: Stadtarchiv Neunkirchen

Kupferstich des Renaissance-Schlosses von Merian 1645

Zeichnung des Renaissance-Schlosses von Henrich Hoer 1617; Bildnachweis: Stadtarchiv Neunkirchen

Zeichnung des Renaissance-Schlosses von Henrich Hoer 1617